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VBS: Erfolgreiche Testflüge mit dem Gripen in Schweden Donnerstag, 13. Dezember 2012 - 16:08

Erfolgreiche Testflüge mit dem Gripen in Schweden

Bern, 13.12.2012 - Ein Team von Spezialisten des VBS absolvierte vom 10. bis 13. Dezember 2012 in Linköping/Schweden erfolgreich weitere Testflüge mit dem Gripen F Demonstrator. Die beiden Flüge auf dem Doppelsitzer dienten dem Risikoabbau in der Weiterentwicklung Gripen.

Wie bei komplexen Beschaffungen üblich wird der Verlauf eines Projektes bei der Industrie durch ein interdisziplinäres Projektteam intensiv und eng verfolgt. Dieses Begleiten der Arbeiten dient dem Risikoabbau der Weiterentwicklung des Gripen Modells C/D zum Modell E. Wie schon anfangs Mai 2012 bei den ersten Verifikationsflügen in Schweden, weilte zwischen dem 10. bis 13 Dezember 2012 erneute ein Testteam unter der Federführung von armasuisse bei der Herstellerfirma Saab in Linköping. Das kleine Team bestehend aus Piloten und einem Flugversuchsingenieur führte in enger Zusammenarbeit mit dem Flugzeughersteller Saab und dem Radarhersteller Selex-Galileo (Grossbritannien) zwei Flüge mit dem Gripen F Demonstrator mit eingebautem AESA-Radar durch. Beim geflogenen AESA-Radar handelt es sich um ein Testmodell eines Radars modernster Technologie (AESA/Active Electronically Scanned Array).

Testprogramm und Flüge Beim viertätigen Programm, welches vor allem die Integration des Testradars auf den Gripen F Demonstrator umfasste, lag der Fokus auf der Verifikation der Versuchspunkte - Montage, - Kühlung des Radars, - Stromversorgung sowie - Datenaustauschen zwischen dem Radar und dem Missionscomputer.

Während dem ersten Tag wurden vor allem die Flüge mit den verschiedenen Partnern vorbereitet. Am zweiten und dritten Tag wurden die beiden Flüge durchgeführt. Am vierten und letzten Tag wurden die Ergebnisse besprochen und das weitere Vorgehen vereinbart. Die bei den beiden Flügen aufgezeichneten sowohl mittels gesicherter Real-Time-Übermittlung und Aufzeichnung im Flugzeug erfassten Daten werden nun in der Folge durch Saab und dem Hersteller des AESA-Radar Selex-Galileo für die weiteren Entwicklungsarbeiten verwendet.

Die nächsten Schritte In den Jahren 2013/2014 wird der Prototyp des neuen AESA-Radars durch die Industriepartner weiteren Tests (Labor und Flüge) unterzogen. Das Schweizer Testteam wird weiterhin den Fortschritt des Programms eng begeleiten.

Gripen F Demonstrator Bei dem durch die Schweizer Piloten in Schweden geflogenen Gripen F Demonstrator handelt es sich um einen Zwischenschritt von Modell C/D zum Modell E. Der auf der Basis eines modifizierten Gripen D gebaute Doppelsitzer hat seinen Erstflug am 27. Mai 2008 absolviert und absolvierte seither mehr als 250 Flugstunden. Der Demonstrator dient als Plattform für die Erprobung von Teilsystemen des Gripen E/F. Der Gripen F Demonstrator ist mit dem Triebwerk General Electric F414G ausgerüstet, hat einen vergrösserten internen Treibstofftank, Teile der neuen Avionik (Cockpit), zwei zusätzliche Waffenstationen unter dem Rumpf sowie ein neu angeordnetes Hauptfahrwerk.

Unterschiede zwischen Gripen C/D und E Die wichtigsten Unterschiede zwischen dem von der Schweiz für die Beschaffung gewählten Gripen E zu dem 2008 in der Schweiz erprobten Gripen D sind: - Leistungsstärkeres Triebwerk - Mehr interner Treibstoff - Zwei zusätzliche Waffenstationen - Neues Fahrwerk - Neues Radar modernster Technologie (AESA/Active Electronically Scanned Array) - Infrarot Zielsuch- und Verfolgungssensor (passiv) - Neue Avionik, inklusive Cockpit - Neues System für die Elektronische Kriegsführung (EKF)

Seit dem Entscheid des Bundesrates vom 30. November 2011 den Gripen E als neues Kampfflugzeug für die Schweizer Luftwaffe zur Beschaffung vorzuschlagen, konnte das Gripen-Team im VBS eine Reihe von Meilensteinen auf dem Weg zur Beschaffung des Gripen erfolgreich erreichen. Nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung über die verstärkte Zusammenarbeit zwischen dem Verteidigungsministerium des Königreichs Schweden und dem VBS auf dem Gebiet der Sicherheits- und Verteidigungspolitik vom 29. Juni 2012 und der folgenden Ergänzung durch ein Rahmenabkommen (Framework Agreement) am 24. August 2012, verabschiedete der Bundesrat am 14. November 2012 die Botschaft zur Beschaffung des Gripen sowie das Gripen-Fondgesetz.

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