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SCHWEIZER AKTIENMARKT: Warten auf Fed-Entscheidung Mittwoch, 15. März 2017 - 17:49

Zürich (Marktpuls.ch) - Festere Banken und Zyklische boten am gut gehaltenen Aktienmarkt im Vorfeld der erwarteten US-Zinsanhebung die positiven Tagesfakten. Mittelabflüsse plagten den Pharmasektor, Nestlé wurde hingegen weiter von Grossanlegern gesammelt. Die Unsicherheit über die Wahlen in Holland und den Folgen für den Euro hielt sich wie vor der gloriosen Clinton-US-Wahlpleite in Grenzen.  Der Euro/Franken notierte um 17:30 Uhr bei 1.0717 CHF, der Dollar/Franken notierte bei 1.0084 CHF. Der Swiss Market Index gewann 0,29 % auf 8688,9 Punkte. Der SPI stieg 0,28  % auf 9578,5 P. Das Gewinner/Verlierer-Verhältnis lautete im Gesamtmarkt 7 : 6.

 Steigende Kaufvolumen schufen im Bankensektor 1,2 % erholte UBS Group Namenaktien, welche dank WM Americas von den erwarteten US-Zinsimpulsen dominiert wurden. Die Credit Suisse-Valoren konnten die jüngsten Ungewissheiten ebenfalls etwas abschütteln und zogen 1,5 % an. Vermehrt nachgefragte Julius Bär stiegen vorübergehend sogar auf neue Mehrjahreshöchstkurse und erholten sich 1,9 %. Partners Group avancierten einmal mehr ordentliche 0,4 %. In den 2,1 % nachgebenden GAM versuchten die weiter mit fundamentalen Verkaufsargumenten operierenden Baissiers ihre Party zu retten. EFG gewann nach den Abschlusszahlen auffallende 4,7 %. Im Assekuranz-Sektor stand die 2,5 % erholte Helvetia Namenaktie nach einer Bestätigung der Kaufempfehlung durch die Berenberg Bank im positiven Fokus. Die gelingende National-Integration reflektiert sich am schnellen Tempo dieser Unternehmens-Transaktion. Baloise gewannen ordentliche 0,6 %. Kalte Füsse kriegten Baissiers in 1,1 % erholten Swiss Re. Swiss Life erholte sich befreit von Gewinnmitnahmen gute 0,6 %. Eine ruhige Gangart legte die analoge 0,6 % gewinnende Zürich-Namenaktie an den Tag. Temenos gewann in den Software-Valoren 0,6 %. Gute 2,3 % gewann die Also Namenaktie. Leonteq konsolidierte die Vortages-Raketenhausse auf 0,9 % schwächeren Kursen. In den Telecoms bot die gehaltene Swisscom-Aktie wieder den analogen Kursverlauf des Vortages, welcher eine leichte Morgenschwäche mit moderater Nachmittagsstabilisierung umfasste. Sunrise schloss 0,75 % fester. Flughafen gewann in den Immobilien 0,54 %, nachdem weitere Banken ihre Kursziele anhoben. PSP gab geringe 0,33 % nach, SPS bot einen knapp gehaltenen Trend.

Die Dufry-Aktie gewann nach den als Trendwende gefeierten Abschlusszahlen gute 1,2 %. Auf den frühen Tageshochs entstanden Gewinnmitnahmen. Die erst von Angebotsüberhängen dominierten Logistiker boten 1,2 % erholte Panalpina und 0,2 % leichtere Kühne + Nagel. Merrill Lynch sprach als dritte amerikanische Bank innerhalb weniger Tage eine Verkaufsempfehlung für Panalpina aus. SGS gelang eine 0,33 % betragende Erholung. Kaufinteresse entstand nur früh in den unveränderten Adecco-Namenaktien, in welchen die konjunkturelle Erholung die Nachfrage noch kaum anfachte. Die Industriewerte boten in den Luxusgütern nachgebende Richemont-Titel und geringe 0,1 % einbüssende Swatch Inhaberaktien. ABB war zu flotte 0,7 % steigenden Kursen gefragt. Gewinne wurden in den 0,8 % fallenden Ams realisiert. Angeblich haben Momentum-Investoren damit begonnen, Geld beim Sensorenhersteller vom Tisch zu nehmen. Logitech avancierte solide 0,5 %. Die Maschinenbauer boten gut gehaltene Georg Fischer und 0,5 - 0,6 % steigende Schindler-Titel als Aktivposten. Ungefragt im Angebot lagen die 0,5 % fallenden Oerlikon und die leichteren Sulzer. Tornos erholte sich in den Small-Caps flotte 10,6 %. Gefragte, 3 % festere VAT Group und 2,7 % anziehende Bobst gefielen ebenfalls. Meyer-Burger schloss nach der Credit Suisse-Kurszielsenkung auf noch 66 Rappen unverändert. Gurit schloss leichter, Schweiter erholte sich 0,6 % Geberit fiel im Bausektor weitere 0,2 % zurück, weil Analytiker vereinzelt die Titel herabstuften. LafargeHolcim erholte sich gute 1,3 %, weil die US-Wachstumsfantasien nicht nachlassen wollen. Sika festigte sich neuerliche 0,6 %; das Festhalten der Verwaltungsräte an ihrem Sika-Mandat wird geschätzt.

Steigendes Kaufinteresse boten die Blue Chips der Chemie. Syngenta zog gute 0,4 % auf nun 443.10 CHF an. Noch nie war der rechnerische Abschlag zum Barangebot kleiner. Givaudan avancierte dank nachlassenden Angeboten ordentliche 0,6 %. Clariant bot einen  wenig veränderten Tagestrend. Gewinne wurden in den 0,1 % verlierenden Lonza realisiert, die zweite Kapitalerhöhungs-Tranche zur Refinanzierung der Capsugel-Übernahme erwartend. In den Pharmawerten büssten Novartis erneute 0,2 % ein, die Sorgen über die Vermarktungsfähigkeit der üppigen Pipeline und vor allem der attraktiven Produktepalette hielten an. Roche büsste deutliche 0,54 % ein; die Käufer hielten ihr Pulver vor dem donnerstäglichen Dividendenabgang im Trockenen. Gut gehalten präsentierte sich Actelion; der neue Name des Forschungs-Spinoffs lautet Idorsia Ltd. Frische Kaufimpulse mit absorbierten Angeboten verschufen Basilea eine auffallende 5,3 % grosse Tageshausse. Über diesen kräftigen Basilea-Käufer kursierten Spekulationen, welche sich nicht erhärten liessen. Galenica erholte sich 0,4 %. Leichtere Sonova und nachgebende Straumann boten die Medtechs. Tecan geriet wegen den negativen Zahlenreaktionen 5,8 % unter Druck. Auch der von Experten als konservativ bezeichnete Ausblick enttäuschte, und das nicht zum ersten Mal. Ypsomed bot einen gehaltenen Tagestrend. Nestlé gewann in den Nahrungsmitteln 0,7 %. Nestlé Mineralwasser werden von linienbewussten US-Amerikanern gegenüber Coca-Cola bevorzugt, berichtet die Fachpresse. Aryzta schwächte sich 3,6 % ab; die Credit Suisse hatte ihr Kursziel ungefähr auf das aktuelle Niveau zusammen gestrichen. Die beruhigenden Worte des neuen VRP anlässlich der Telefonkonferenz vom Montag verhallten. Einige Marktakteure beginnen wieder auf eine Kapitalerhöhung zu spekulieren. Die spät gefragten Lindt + Sprüngli gewannen hingegen 0,3 - 0,5 %.  


Autoren: Lorenz Burkhalter, Armando Guglielmetti