SCHWEIZER AKTIENMARKT: Gefragte Defensive und Zyklische Montag, 03. April 2017 - 17:51
Zürich (Marktpuls.ch) - Gefragte Defensive und
Zyklische verschafften dem Aktienmarkt im leichteren Woche-, Monats- und
Quartalsstart unterstützende Impulse. Die Einkaufsmanager-Indizes unterstrichen die positiven Wirtschaftszahlen erneut. Mittelzuflüsse in einzelne Industriewerte waren die Folge, während Finanzen stark im Angeot lagen. Der Euro/Franken notierte um 17:30 Uhr bei 1.0687 CHF, der
Dollar/Franken notierte bei 1.0031 CHF. Der Swiss Market Index verlor 0,29 %
auf 8633,9 Punkte. Der SPI fiel 0,23 % auf 9615,9 P. Das
Gewinner/Verlierer-Verhältnis lautete im Gesamtmarkt 9 : 10.
Die positive Zulassungs-Nachricht von Novartis löste eine stabile Montagsentwicklung aus. Roche konnte nach ihren positiven Cobas-News knapp 0,2 % avancieren. In beiden Titeln hielten die internationalen Mittelzuflüsse an. In den 0,2 % verlierenden Actelion liessen sich kaum Käufer blicken. In den Vordergrund der Gesundheitswerte rückten die volatilen, 0,4 % nachgebenden Galenica. Die Titel reagierten im Morgenhandel positiv auf den über den Erwartungen ausfallenden Erlös des Santé-IPOs. Allerdings lässt das höhere Santé-Titelangebot weitere Verkäufe in der Aktie des zu Vifor Pharma umfirmierten Unternehmens erwarten. Basilea bot einen 0,9 % erholten Wochenstart, obwohl nur dünnes Kaufinteresse bestand. In den übrigen Nebenwerten waren Santhera und Newron gefragt. Die Medtechs boten gut gehaltene Sonova und 0,7 % nachgebende Straumann. In den Nebenwerten gewann Tecan 0,8 %, während Ypsomed 0,8 % einbüsste. Nestlé startete dank eintreffenden saisonalen Anlagekäufen leichter in den April. Die Westschweizer werden als Interessent des mit USD 2 Mrd. dotierten Nahrungsmittelgeschäfts von Reckitt Benckiser gehandelt. Im Angebot lag die 0,5 % verlierende Aryzta-Aktie. Volatile Barry Callebaut verloren 0,6 %. In den 0,1 % erholten Lindt + Sprüngli bestand in beiden Titeln eine Nachfrage. Dufry bot einen nachgebenden Wochenstart. Spekulationen, wonach der chinesische Mischkonzern HNA das Basler Unternehmen vollständig übernehmen könnte, halfen nur in der ersten Tageshälfte. Valora wurde ex-Dividende gehandelt. Adecco fiel 0,6 % zurück, derweil die Wachstumsfantasien wachsen.
SGS bot flankiert von einer Konkurrenz-Anhebung einen gehaltenen Wochenstart. Syngenta gewann in der Chemie 0,9 %, weil die Arbitrage-Fonds weiter kauften. Grünes Licht seitens der EU-Wettbewerbshüter sei bloss noch Formsache, so hiess es im Handel. Givaudan bot einen nachgebenden Montagstrend. Auffallende 0,8 % schwächte sich Lonza ab. Clariant gab 0,2 % nach, während in der 1 % gewinnende Ems-Chemie-Namenaktie die Nachfrageimpulse dominierten. Sika gewann trotz die Hausse hinterfragenden Presseberichten auffallende 0,75 % und markierte neue Höchstkurse. Das Kaufinteresse belebte sich zu kurz in der leichteren LafargeHolcim-Aktie. Geberit bot mangels Nachfrage eine weitere 0,2 % betragende Schwäche. ABB zeigte trotz den starken PMI-Zahlen aus Schweden und der Schweiz nur einen nachgebenden Wochenstart. Logitech bot mangels Nachfrage einen 0,6 b% fallenden Trend. Gefragt war die 1 % avancierende Ams-Aktie, in welchen wieder positive Wachstumsnachrichten erwartet werden. Inficon war in den Nebenwerten zu 0,25 % steigenden Kursen gesucht. In den 5,4 % festeren VAT Group entstand eine zeitverzögerte Reaktion auf die starken Jahreszahlen. Beobachter berichteten von aggressiven Derivatkäufen. Evolva schoss nach Klarheit im Zusammenhang mit der EverSweet-Partnerschaft mit Cargill nach oben, schloss mit plus 1,5 % aber weit unter den Tageshöchstkursen. Gefragte Feintool, Walter Meier und Bobst boten weitere positive Nebenwert-Impulse. Georg Fischer erholte sich 0,33 %. Uninspirierte Oerlikon starteten stabil und auch Sulzer bot im Quartalsstart einen knapp gehaltenen Trend.
Zunehmende Erwartungen für Trendwende dominierten lange die 0,7 % verlierenden Richemont und die gut gehaltene Swatch Group Inhaberaktien. Gefragte Sunrise gewannen 1,5 %, die Ausländerkäufe hielten an. Swisscom bot einen leichteren Wochenstart; die gebrannten Baissiers verhielten sich abwartend. Temenos bot einen gehaltenen Tagestrend. Also Namen schloss leichter. Ungefragt war die 2,7 % preisgebende Leonteq-Aktie. Der neue Grossaktionär kann sich einen Beteiligungsausbau vorstellen, hat allem Anschein nach bisweilen aber noch nicht zugekauft. In den Versicherern schufen die Baissiers Druck auf die 1,9 % fallende Zürich Namenaktie. Auch die je nachgebenden Swiss Re- und Swiss Life-Namenaktie rissen keine Bäume aus. Baloise war im Vorfeld des am morgigen Dienstag beginnenden Aktienrückkaufs zu leichteren Kursen mässig gefragt. Helvetia gab hingegen 1,2 % nach. Im Bankensektor schwächte sich Credit Suisse trotz der Inseraten-Kampagne und den Statements zum neuen Steuerskandal knapp 2 % ab. Die Opposition für die Anträge an der Generalversammlung am 28. April formiert sich bisher vor allem im Inland. Neben einem drohenden Reputationsschaden werden finanzielle Folgen nicht ausgeschlossen. In der 1,4 % verlierenden UBS Group-Namenaktie dominierten wie in Credit Suisse die internationalen Mittelabflüsse. Im Angebot lag auch die 1 % verlierende Julius Bär-Namenaktie. Klare 0,7 % avancierte die Partners Group-Aktie. In den zuletzt umstrittenen GAM schufen Gewinnmitnahmen eine nachgebende Tagesentwicklung. Nicht wenige Kritiker der Finanzindustrie sehen sich im Verhalten der aktuellen Führungen bei Grossbanken und bei GAM bestätigt.
Autoren: Lorenz Burkhalter, Armando Guglielmetti