Publiziert in: Marktpuls, Kommentare
Frei

SCHWEIZER AKTIENMARKT: Zahlenimpulse von Givaudan und Sika Dienstag, 11. April 2017 - 17:50

Zürich (Marktpuls.ch) - Zahlenimpulse von Givaudan und Sika verschafften dem Schweizer Aktienmarkt einen freundlichen Tagestrend. Vermehrt gefragte statt verkaufte Pharmariesen unterstützten mit gesuchten Zyklischen die Marktentwicklung. Der Euro/Franken notierte um 17:30 Uhr bei 1.0688 CHF, der Dollar/Franken notierte bei 1.0064 CHF. Der Swiss Market Index gewann 0,29 % auf 8641,6 Punkte. Der SPI stieg 0,22 % auf 9700,9 P. Das Gewinner/Verlierer-Verhältnis lautete im Gesamtmarkt 11 : 12.

Die Givaudan-Aktie gewann nach Dreimonatsumsatzzahlen über den Erwartungen klare 3,8 %. Die Titel profitierten von Deckungskäufen, nachdem sich das organische Wachstum im ersten Quartal überraschend beschleunigt hatte. In der knapp gehaltenen Syngenta Namenaktie verlief der Handel wenig aufregend. Angeblich sind die Arbitrageure mittlerweile unter Ihresgleichen. Die Givaudan-Fakten belebte die Clariant-Nachfrage, der Titel gewann 0,3 %. Erst am Montag hatte die UBS auch dem Spezialitätenchemiehersteller eine positive Ergebnisüberraschung nachgesagt. Ems-Chemie gab 0,7. % nach. Lonza bot einen 0,3 % erholten Tagestrend. Sika, welche wegen der Generalversammlung lange ausgesetzt waren, gewann nach starken Dreimonatszahlen moderate 7 %, nachdem "Sell on good News"-Gewinnmitnahmen absorbiert wurden. An der Generalversammlung wurde der Grossaktionär SWH mit seiner Stimmenkraft einmal mehr auf 5% beschnitten. Geberit bot einen stabilen Tagestrend. LafargeHolcim schloss nach guten Indien-News 0,3 % besser. ABB geriet wegen der UBS-Ratingsenkung auf Verkaufen 0,6 % unter Druck. In der 9,5 % korrigierenden Ams-Inhaberaktie wirkte sich die UBS-Herabstufung auf Neutral fatal aus. Als trendverstärkend erwies sich eine Verkaufsempfehlung für die Aktie des Rivalen Dialog Semiconductor. AMS wurde Händlern zufolge in Sippenhaft genommen. Logitech büsste in der Sektorenschwäche 1,6 % ein. U-Blox geriet 1 % unter Druck. Georg Fischer gab im Maschinenbau 0,7 % nach. Oerlikon büsste am GV-Tag 1/2 % ein. 

In den Schindler-Valoren gewann die Namenaktie 0,1 %, der PS schloss 0,2 % besser. Sulzer büsste trotz einer Ratinganhebung 2,7 % ein. Volatile Belimo verloren in den Nebenwerten 1,6 %. KTM Industries schwächte sich 1,8 % ab. Meyer-Burger bot in den Erneuerbaren einen 1,2 % erholten Tagestrend. Gurit gewann 1,1 %, Schweiter gab 0,3 % nach als Windkraft-Fakten. Mittelzuflüsse bestanden in 3,4 % haussierenden Swatch Group-Inhaberaktien und in 1,9 % festeren Richemont Namenaktien. Trendwende- und Deckungskäufer dominierten nach positiven LVMH-Fakten wieder in beiden Luxusgüter-Blue Chips. Dufry schloss nachgebend, noch immer in Lauerstellung verharrend. Gut gehaltene Kühne + Nagel und leichtere Panalpina boten Logistik-Fakten. Nestlé bot einen 0,3 % steigenden Dienstagstrend, weil die Übersee-Käufer zurück kehrten. Aryzta bot einen freundlichen Dienstagstrend. In den gut gehaltenen Barry Callebaut verlief der Handel uninspiriert. Lindt + Sprüngli bot 0,3 % nachgebende Namenaktien und stabile PS. Das traditionell trübe Oster-Wetter unterstützt die Schokoladen-Verkäufe auch in diesem Jahr. Roche bot im Pharmasektor einen 0,6 % erholten Trend. Gefragt präsentierten sich auch Novartis, in welchen die Anlagekäufe eine 0,3 % betragende Erholung schufen. Galenica Santé avancierte flotte 0,8 %, Vifor erholte sich 1,6 %. Bei Vifor war im frühen Handel von Deckungskäufen aus dem angelsächsischen Raum die Rede. Actelion büsste 0,2 % ein. Basilea gab 1,6 % nach.

In den Medtechs bot Straumann eine 0,7 % festere Tagesentwicklung. Sonova schloss gut gehalten. Im Angebot lagen die 1,25 % fallenden Tecan und die leichteren Ypsomed. Die 1,1 % gewinnende Adecco Namenaktie profitierte von steigenden Wachstums-Erwartungen. SGS bot einen ruhigen stabilen Trend. Swisscom wurde wieder von Leerverkäufern "auseinandergenommen" und gab nach einem frühen Plus 1/2 % nach. Sunrise schwächte sich 1 % ab. Swiss Life gewann in den Versicherern wieder 0,3 %, die Anlagekäufe hielten an. Im Visier der Leerverkäufer fiel die Swiss Re-Namenaktie 0,2 % zurück. Für Gesprächsstoff sorgten Spekulationen, wonach der Rückversicherungskonzern den US-Industrieriesen General Electric verklagt habe. Zürich Namen bot einen wenig inspirierten gut gehaltenen Dienstagstrend. Baloise gewann knapp 0,1 %. Helvetia fiel 0,4 % zurück. Im Bankensektor schwächte sich die Credit Suisse-Namenaktie 0,8 % ab, obwohl die Bank teure Notes zurückzahlt. UBS büsste knapp 0,8 % ein, die Sorgen vor einem mässigen Quartalsbericht reflektierend. In den 0,3 % nachgebenden Julius Bär wurden Gewinne realisiert. GAM schwächte sich 2,8 % ab, weil dem oppositionellen HedgeFund-Aktionär keine Erfolg-Chance mit seinen GV-Begehren zugetraut wird. Folglich fanden erstmals wieder spekulative Positionen an den Markt zurück. Partners Group gab 0,3 % nach. Die Bankensoftware-Herstellerin Temenos büsste 0,75 % ein. Also Namen schwächte sich 0,33 % ab. Leonteq geriet nach dem Kursfeuerwerk vom Vortag 3,2 % unter Druck.

Autoren: Lorenz Burkhalter, Armando Guglielmetti