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Raiffeisen «Chancenreport 2025»: Schweizer Unternehmen wünschen stärkere Bildungspolitik und weniger Regulierungen Mittwoch, 20. November 2024 - 09:08

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Raiffeisen «Chancenreport 2025»: Schweizer Unternehmen wünschen stärkere Bildungspolitik und weniger Regulierungen

  • Rund drei Viertel der befragten Unternehmen betrachten die stetig wachsenden regulatorischen Anforderungen als Wachstumsbremse und fordern einfachere Rahmenbedingungen
  • Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit setzen die Unternehmen vornehmlich auf neue Geschäftsmodelle, Mitarbeiterentwicklung und neue Technologien
  • Unternehmen wünschen sich stärkere bildungspolitische Massnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken

St.Gallen, 20. November 2024. Zusammen mit dem Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern lanciert Raiffeisen erstmalig den «Chancenreport 2025». Die neue Studie beleuchtet die zentralen Chancen und Herausforderungen für die Schweizer Wirtschaft aus dem Blickwinkel von grösseren Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden. Dafür wurden über 200 Führungspersonen aus verschiedenen Branchen befragt. Die Antworten der Unternehmen spiegeln in hohem Mass eine unternehmerische Grundhaltung wider, die auf einer ausgeprägten Risikobereitschaft, einer geringen Staatsgläubigkeit und einer proaktiven Einstellung gegenüber den vielfältigen Herausforderungen und Trends beruhen.

Bürokratie bremst
Mit Abstand als grösste Belastung für ihr Wachstum identifizieren die Unternehmen die Bürokratie und regulatorische Anforderungen (77%), deutlich vor der Unsicherheit über das Wirtschaftswachstum (51%) und der Geopolitik (33%). Um den regulatorischen Herausforderungen zu begegnen, setzen Unternehmen in erster Linie auf die Mitarbeiterentwicklung und Technologien, wofür sie auch klar die grössten Investitionsbudgets bereitstellen.

Um sich Zugang zu disruptiven Technologien und Innovationen zu sichern und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, setzen die Unternehmen primär auf die Anstellung von qualifizierten Fachkräften (60%) sowie auf Kooperationen mit anderen Unternehmen (51%). Weiter investieren rund 40 Prozent der Unternehmen in Forschung und Entwicklung. Finanziert werden diese Investitionen bei zwei Dritteln der Unternehmen mit Bank- oder Kontokorrentkrediten. An dritter Stelle (19%) folgt die Hypothek als Finanzierungsform. Mehr als jedes zehnte Unternehmen setzt für die Finanzierung der Investitionen vollständig auf eigene Mittel.

Unternehmen betonen die Bedeutung von Stabilität und Bildung
Der Chancenreport 2025 zeigt deutlich, worin die befragten Schweizer Unternehmen den grössten Standortvorteil der Schweiz sehen. Jedes zweite Unternehmen nennt die wirtschaftliche und politische Stabilität. Der liberale Arbeitsmarkt und die Innovationskraft folgen mit grossem Abstand an zweiter und dritter Stelle.

Von der Politik fordern die Unternehmen insgesamt weniger Einflussnahme. Am deutlichsten zeigt sich das beim Wunsch nach weniger staatlichen Eingriffen, verbunden mit einer geringeren regulatorischen Belastung (75%). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik sowie bei finanz- und geldpolitischen Massnahmen, der Nachhaltigkeitsregulierung und staatlichen Subventionen. Einzig die Bildungspolitik solle stärker gefördert werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. 47 Prozent der Befragten wünschen sich mehr staatliche Bildungsinitiativen und nur knapp 20 Prozent sprechen sich für weniger Eingriffe in diesem Bereich aus.

Dr. Philippe Obrist, Leiter Firmenkunden bei Raiffeisen Schweiz, betont: «Der Chancenreport 2025 zeigt eine differenzierte Haltung der Unternehmen zur politischen Agenda. Die befragten Führungskräfte heben hervor, dass wir der Stabilität weiterhin Sorge tragen müssen. Zudem haben die Unternehmen gemäss Umfrage einen klaren Plan, um mit den verschiedenen Herausforderungen umzugehen. Sie setzen namentlich auf neue Geschäftsmodelle und Technologien, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern oder auszubauen. Dieser Fokus auf technologische Innovationen zeigt, wohin die Reise der Schweizer Wirtschaft gehen soll. Ich finde die Dynamik und den Optimismus der hiesigen Unternehmen erfrischend positiv.»

Bei aktuellen Themen wie Künstlicher Intelligenz (KI) und unternehmerischer Nachhaltigkeit sehen die Unternehmen mehr Chancen als Risiken. Bereiche wie Lieferkettentransparenz, staatliche Subventionen und Freihandelsabkommen werden als weniger relevant eingestuft, sowohl was die Chancen als auch die Risiken betrifft.

Mehr Flexibilität am Arbeitsplatz
Um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, legen die Unternehmen gemäss der Umfrage den Fokus auf flexiblere Arbeitszeitmodelle, welche die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern und von den Unternehmen als wichtiger eingestuft werden als rein monetäre Anreize. Zunehmend an Bedeutung gewinnen interne Weiterbildungsprogramme, insbesondere in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und digitale Systeme. Diese Fähigkeiten werden als entscheidend für den Unternehmenserfolg und die Bewältigung der aktuellen technologischen Dynamik angesehen.

Prof. Dr. Stefan Behringer, Leiter des Competence Center Controlling am IFZ, erklärt: «Die grösste Herausforderung für die Unternehmen besteht gemäss der Studie darin, interne Personalstrukturen effizienter und flexibler zu gestalten. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, Silos abzubauen und den Übergang zu digitalen Lösungen voranzutreiben. Besonders im Wissensmanagement besteht grosser Bedarf, digitale Plattformen einzuführen, um Wissen effizient zu teilen und zu speichern. Hierbei kann die Künstliche Intelligenz einen grossen Beitrag leisten.»

Download
Der vollständige Chancenreport 2025 steht auf der Website von Raiffeisen zum Download bereit.

Über den Chancenreport 2025
Für den Chancenreport 2025 wurden zwischen Juli und September 2024 unter der Ägide der HSLU Führungskräfte grösserer Schweizer Unternehmen befragt. Insgesamt nahmen 214 Personen an der anonymisierten Umfrage teil, davon grossmehrheitlich Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder. Ein Fünftel der Befragten ist in Unternehmen mit einem Umsatz von über 500 Mio. Franken tätig und über 40 Prozent beschäftigen mehr als 250 Mitarbeitende. Die Studie wird künftig jährlich durchgeführt, um langfristige Entwicklungen und Trends aufzuzeigen.

Auskünfte:
Medienstelle Raiffeisen Schweiz
071 225 84 84, medien@raiffeisen.ch

Raiffeisen: zweitgrösste Bankengruppe in der Schweiz
Raiffeisen ist die zweitgrösste Bankengruppe im Schweizer Bankenmarkt und die Schweizer Retailbank mit der grössten Kundennähe. Sie zählt über zwei Millionen Genossenschafterinnen und Genossenschafter sowie 3,71 Millionen Kundinnen und Kunden. Die Raiffeisen Gruppe ist an 779 Standorten in der ganzen Schweiz präsent. Die 218 rechtlich eigenständigen und genossenschaftlich organisierten Raiffeisenbanken sind Mitglieder in der Raiffeisen Schweiz Genossenschaft. Die Raiffeisen Schweiz Genossenschaft hat die strategische Führungs- und Aufsichtsfunktion der gesamten Raiffeisen Gruppe inne. Mit Gruppengesellschaften, Kooperationen und Beteiligungen bietet die Raiffeisen Gruppe Privatpersonen und Unternehmen ein umfassendes Produkt- und Dienstleistungsangebot an. Die Raiffeisen Gruppe verwaltete per 30. Juni 2024 Kundenvermögen in der Höhe von 258 Milliarden Franken und Kundenausleihungen von rund 227 Milliarden Franken. Der Marktanteil im Hypothekargeschäft beträgt 17,9 Prozent. Die Bilanzsumme beläuft sich auf 302 Milliarden Franken.

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